Corona-Rückverfolgung mangelhaft

Wir sind kritisch und recherchieren seriös in alle Richtungen

Regula Heinzelmann + Gero Greb

 

Text von Gero Greb 

 

4. November 2020

 

Grundlage für Corona-Massnahmen müssten einerseits seriöse Tests sein und zweitens eine effiziente Verfolgung von Ansteckungsketten. Keines von beiden ist gewährleistet.

 

 

Mit der Verfolgung von Ansteckungsketten sind die Behörden überlastet. So kann es zu äusserst wirtschaftsschädlichen, aber unwirksamen Massnahmen kommen, wie z.B. die Ausschließung von Restaurants. Immerhin haben unsere Gastwirte einiges in Sicherheitsmaßnahmen investiert. Und wie soll man sich z.B. im Kino anstecken? Häufig befinden sich nur wenige Leute in den Vorführräumen, so dass man gerade dort viel grösser Abstände gewährleisten kann als anderswo.

 

Das sind die größten Fehler, die unsere staatlichen Stellen, egal auf welcher Ebene produziert haben:

  1. Die Kontakt-AP funktioniert nicht – im Jahre 2020 sind unsere Programmierer nicht in der Lage (geschuldet auch dem Datenschutz) eine Kontakt-Software zu schreiben, mit deren Auswertung – wer hat wen angesteckt - keinerlei menschliche Arbeit (Gesundheitsämter) mehr verbunden wäre!
  2. 75 Prozent der schriftlichen Kontaktverfolgungen können nicht bearbeitet werden, weil siehe oben unter 1. und weil ganz schlicht und einfach das Personal fehlte bzw. fehlt! Dazu kommt natürlich noch, daß die Adressdaten handschriftlich abgegeben wurden und das sehr viel Aufwand (Zeit, Arbeitskräfte) generiert. Ich, der Autor, habe in vielen Fällen einfach meine Visitenkarte abgegeben
  3. Der Umgang mit dem Virus ist in allen Ländern extrem unterschiedlich. Zum Beispiel verloren in Großbritannien die Behörden 15.000 Fälle wegen Excel!

 

Hier noch ein Beispiel von unserem Nachbarn – Schaffhausen/Schweiz, die Ihre Corona-Rückverfolgung anscheinend noch im Griff haben! Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, das man über solche Datenbestände verfügt, bevor man irgendwelche - im wahrsten Sinne aus der Luft gegriffen - ANTI-CORONA-Maßnahmen ergreift.

Die Zahlen aus Schaffhausen beweisen nämlich, daß die Gastronomie, die Kinos und auch viele öffentlichen Veranstaltungen gar nicht die Motoren der Pandemie sind, sondern z.B. der eigenen Haushalt!

 

Laut Lagebericht vom 26. Oktober 2020 gab es 213 positiv auf das Coronavirus getestete Personen in der Kalenderwoche 43. Der Ansteckungsort konnte bei 113 Fällen identifiziert werden. Mehr als die Hälfte der bekannten Ansteckungen geschahen im familiären Umfeld oder im eigenen Haushalt.

 

Covid-Patienten: Das Durchschnittsalter der positiv getesteten Personen ist laut Lagebericht leicht von 37,9 auf 39,3 Jahre gestiegen. Die meisten Ansteckungen erfolgten in der Woche bis 26. Oktober weiterhin bei Personen zwischen 20 und 60 Jahren. In diesem Zeitraum wurden neun Personen über 70 Jahre positiv getestet, in der Woche zuvor waren es drei.

 

 

Weitere Informationen

 

 

https://www.aerztezeitung.de/Politik/Corona-Nachverfolgung-Bund-will-zusaetzliche-Helfer-mobilisieren-413837.html

 

https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-corona-ticker-baden-wuerttemberg-1263-corona-neuinfektionen-im-suedwesten-update-_arid,501540.html

 

https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-coronavirus-gesundheitsaemter-in-baden-wuerttemberg-ueberlastet-infektionsketten-geraten-aus-dem-blic-_arid,1709179.html

 

Hier noch eine ganz tolle Seite, die schnell und übersichtlich über das CORONA-Geschehen informiert: https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/karte-sars-cov-2-in-deutschland-landkreise/

 

 

 

Titelbild

 

Gemalt und fotografiert von Regula Heinzelmann 

Druckversion | Sitemap
© Regula Heinzelmann