D´ Wiehnachtsgschicht

Regula Heinzelmann

 

Dezember 2023

 

Wiehnacht 2021

 

 

Ungfähr vor zweituusig Jahr hät´s de Kaiser Auguschtus wundergnoo, wie vill Lüüt eigentlich i sim Riich läbed. So hät er befohle, dass e Volkzählig durchgfüert wird. Zu dem Zwäck hät jede müsse i sis Heimatort reise und sich in es Regischter iiträge laa. Da hät sich au de Josef vo Nazareth uf de Wäg gmacht mit sinere Frau Maria, sini Heimatsstadt isch Bethlehem gsii. D´Maria isch im nüünte Monet schwanger gsi. Natürlich sind si nid so rasch vorwärts choo, obwohl sie es Eseli mit debii gha händ, aber das hät müese s´ Gepäck träge.

 

Wo d´Maria und de Josef in Bethlehem aachoo sind, isch da einige Rummel gsii. Vor em einzige Hotel isch e langi Schlange Lüüt gschtande und alli händ no es Zimmer welle, obwohl de Wirt scho erchlärt hät, dass uusbuecht sig. De Josef hät sich sofort erkundigt, obs Bett und Zmorge Aagebot gäbi, er zahli scho en rächte Priis. Als tüchtige Zimmermaa hät er guet verdient und isch keineswägs arm gsii, wie de Mythos sit Jahrhunderte behauptet. Nur leider sind au die private Vermieter scho überlaschtet gsii.

 

Aber er und d´Maria händ Glück gha. En alte Schuelfründ vom Josef, de Jonathan, isch grad verbii cho. Er hät sich gfreut, de Josef widerzgseh und d´Maria kännezlehre. „Ich würd euch ja gärn zu miir iilade“, hät de Jonathan gmeint, „aber ich ha scho di halbi Klass aatroffe und die sind alli bi mir und euses Huus isch knallvoll. Me cha sich chum me rode (bewegen) und scho gar ned es Chind uf d´Wält bringe. Mir hetted nid emal es freis Liintuch.“ – „Das hämer im Gepäck“, hät d´Maria erchlärt.

 

 

 „Wänn das so isch“, hätt de Jonathan gmeint, „da hani en Idee. Du kännsch doch de alti Schtall uf em Fäld“, het er zum Josef gseit. „De wo mer als Chind immer gschpilt händ?“ – „Genau. De chönt i eu aabüte, es isch zwar nid komfortabel, aber ihr hetted wenigschtens Rue. Da müemer aber diskret hiidüssele (hinschleichen), susch latscht die ganzi Schlange hinterher. Mini Frau, d´Lea füert eu hii. Sie isch Hebamm und hilft sicher gern bi de Geburt. Ich mues aber bi mir dihei nach em Rächte luege.“

 

Genau so händ sie´s dänn au gmacht. Chuum sind´s im Schtall aacho sind bi de Maria scho d´ Wehe losgange und zmitzt i de Nacht isch es härzigs Chind uf d´Welt cho. Sie händs i die mitbrachte Windle gwicklet und in e Chrippe gleit. Sie wärdet´s Jesus taufe, hät d´Maria gseit.

 

Nach de Geburt isch über em Schtall en grosse Komet uufglüüchtet. Uf em Fäld sind Hirte gsii, die sind verschrocke. Aber es isch e Schar Ängel choo, die händ erchlärt: „Ihr müend kei Angscht haa. Euch isch i dem Schtall de Messias geboore worde.

Ehr isch Gott i der Höchi und Friede uf Ärde.“

 

So sind d´ Hirte zum Schtall und alli händ fürs Jesuschind es chliises Gschänk mitbracht. Natürlich hät mer de Komet au in Bethlehem gseh. De Jonathan isch choo mit de Schuelkolleege vom Josef und sie händ gute Wii mitbracht zum Aaschtosse ufs Chind, z´ Ässe und anderi Sache. Und natürlich häts au anderi Lüüt wundergnoo, was de Komet bedüütet. Uf einmal sind alli daa sgsi und händ es grosses Fäscht gfiiret. Das isch so schön gsii, dass sogar einigi Persone, wo scho lang verkracht gsii sind, wider Fride gmacht händ.

 

So wünsched mer, dass au mir s´nöchschte Jahr au wieder chönd grossi Fäscht veraaschtalte und allne schöni Fiirtig und alle Guti fürs neue Jahr. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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© Regula Heinzelmann